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nach 1861 ersetzt hätte, und da diese Kreise von den sich um die Gründung der Internationale von 1864 bemühenden autoritären politischen und gewerkschaftlichen Kreisen getrennt waren, so stehen sie von jetzt ab beiseite.
Alle damaligen französischen Richtungen, wie sie die Genfer Flüchtlingsschaft vereinigte, zeigt sehr anschaulich der Bericht Treizième Anniversaire . . . (Dreizehnter Jahrestag der Revolutionen von 1848, gefeiert in Genf am 24. Februar 1861, London, Imprimerie universelle, vermutlich aber in Genf von P. Vésinier herausgegeben, 1861, 28 S., 16°). Hier vertritt der Arzt Lombard-Martin (aus dem Departement Drôme, 1848 in Pariser Clubs aktiv und noch 1867 auf dem Kongreß der Internationale in Lausanne) ziemlich antiautoritäre, antistaatliche Ideen, die aber nicht anarchistische sind.
Einige Jahre später ließ eine meines Wissens unbekannt gebliebene Gruppe, die sich die Bûcherons du Désert (Holzhauer der Wildnis) nannte, drei kleine, sichtlich geheim gedruckte Broschüren erscheinen (1863–1867): Première Lettre à tous les Peuples par les Bûcherons du Désert. Révolution–Décentralisation (Erster Brief an alle Völker von den Holzhauern der Wildnis. Revolution–Dezentralisation, „Londres, Imprimerie universelle“, ohne Jahr, 1863?, 16 S., 32°). Nr. 2 ist mir nicht bekannt. Der dritte Brief La Liberté ou la Mort (Freiheit oder Tod) wurde in der Voix de l‘Avenir (Chaux de Fonds) im Dezember 1867 abgedruckt, auch im anarchistischen Étendard révolutionnaire (Lyon), 1. Oktober 1882. Im ersten Brief wendet man sich gegen alle, die sich das Recht herausnehmen, das Volk zu vertreten; das Volk hat das Recht, „sich durch sich selbst direkt zu regieren“. Die nur durch eine Revolution zu erreichende Gerechtigkeit kann nur durch die Dezentralisation befestigt werden, nicht durch Worte allein, sondern „durch eine Revolution und eine Dezentralisation, welche den Despotismus bis in seine letzten Wurzeln hinein zerstören und dorthin nötigenfalls das Eisen und das Feuer tragen . . .“
Ich kenne nur den in Brüssel gedruckten Prospekt L’Avantgarde, journal international (Impr. V. Vertenueil, 3 S., 8°), der für den 1. Oktober 1864 das Erscheinen eines Organs der nicht befreiten Nationalitäten in Genua ankündigt, in welchem es aber heißt: „. . . in sozialer und ökonomischer Beziehung wollen wir die Föderation der Republik, d. h. der freie Kontrakt an die Stelle des Staates gesetzt, welcher der Ausdruck des Willens eines einzigen oder mehrerer, aber nicht des Willens aller {221] ist . . .“ Ein bizarres Gemisch von Nationalismus, Föderalismus, Sozialismus, Freidenkertum und freiheitlichen Aspirationen. Damals hingen alle nationalistischen Publikationen in irgendeinem Grade mit Mazzini oder mit Napoleon III zusammen, während dieses Programm keinem der Beiden nahezustehen scheint. Aber der Eindruck kann mich täuschen, und die Zeitschrift selbst, falls sie überhaupt erschien, wird diese kleine Frage lösen.
manches aus dem Libertaire abgedruckt haben. Sonst gab es nur noch die Espérance, Richtung Pierre Leroux, in Jersey. Deutsche sozialistische Blätter waren die kurzlebigen Neue Zeit und Das Volk (1859) in London. Es war eine stille Zeit für den Sozialismus.
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